Sauberes Behandlungszimmer nach jedem Patienten...

Was passiert in einem Behandlungszimmer nach dem der Patient gegangen ist…

Behandlungsstuhl

Nachdem ein Patient das Zahnarztzimmer verlassen hat, beginnt ein sorgfältig organisierter Ablauf, der weitgehend unsichtbar bleibt, aber entscheidend dafür ist, dass die Praxis sicher, hygienisch und effizient funktioniert.

Zunächst räumt die Assistenz alles weg, was während der Behandlung verwendet wurde. Einmalartikel wie Becher, Sauger, Handschuhe, Servietten oder Abdeckfolien werden entsorgt. Benutzte Instrumente werden eingesammelt und in speziellen geschlossenen Boxen oder Wannen in den Aufbereitungsraum gebracht – denn die eigentliche Reinigung und Sterilisation findet nie im Behandlungszimmer selbst statt.

Im Aufbereitungsraum beginnt dann die mehrstufige Instrumentenaufbereitung. Die Instrumente werden zunächst vor gereinigt und sortiert, manchmal auch manuell abgespült, bevor sie in den Thermodesinfektor kommen, ein Gerät, das sie maschinell reinigt und desinfiziert. Anschließend trocknet man die Instrumente, kontrolliert sie auf Schäden oder Verschmutzungen und verpackt sie in Sterilbeutel, die mit Datum und Chargennummer versehen werden. Erst dann kommen sie in den Autoklaven, wo sie unter Druck und hoher Temperatur vollständig sterilisiert werden. Die Sterilbeutel werden danach wieder im sauberen Bereich gelagert und sind bereit für den nächsten Einsatz.

Währenddessen wird das Behandlungszimmer selbst gründlich gereinigt. Alle Flächen, die während der Behandlung berührt wurden, werden mit einem zugelassenen Flächendesinfektionsmittel gewischt. Dazu gehören der Behandlungsstuhl, die Armlehnen, die Bedienelemente, die Ablagetische, die Griffe der Lampe, die Speifontäne sowie alle Oberflächen, die Zahnarzt oder Assistenz berührt haben könnten. Die Desinfektionsmittel müssen eine bestimmte Einwirkzeit haben, bevor die Fläche wieder benutzt werden darf. Auch die Sauganlage wird entweder gespült oder mit speziellen Lösungen durchgesaugt. Viele Praxen lassen zudem die Wasserwege der Instrumentenschläuche kurz durchlaufen, um Keimbelastungen zu reduzieren.

Parallel dazu dokumentiert der Zahnarzt oder die Assistenz im Patientenjournal alle durchgeführten Schritte der Behandlung – was genau gemacht wurde, welche Materialien eingesetzt wurden, ob Anästhesie gegeben wurde, und ob es Besonderheiten gab. Diese Dokumentation muss zeitnah erfolgen, da sie sowohl medizinisch wichtig ist als auch gesetzlichen Anforderungen entspricht.

Wenn die Desinfektion abgeschlossen ist, wird der Raum für den nächsten Patienten vorbereitet. Neue sterile Instrumentensets werden bereitgelegt, frische Abdeckfolien und Einmalartikel platziert und der Stuhl wieder in die Ausgangsposition gebracht. Manchmal findet auch eine kurze interne Absprache statt: Was als nächstes ansteht, ob besondere Materialien benötigt werden oder ob ein Eingriff anders geplant werden muss.

Erst wenn all diese Schritte abgeschlossen sind, gilt der Raum wieder als bereit für die nächste Behandlung – ein Ablauf, der je nach Praxis zwischen wenigen und rund zehn Minuten dauern kann, aber entscheidend dafür ist, dass jede Behandlung unter einwandfreien hygienischen Bedingungen stattfinden kann.